Rezension

Silberkiesel heißt der erste von insgesamt zehn Krimis um den Kommissär Peter Hunkeler, er erschien im März 2013. Der letzte Band erschien im März 2020 und, wie die anderen auch, bei Diogenes.Die zweite Hauptfigur in Silberkiesel ist neben dem Kriminalkommissär der Türke Erdogan Civil. Der hat, wie Hunkeler auch, eine Freundin, eine Schweizerin, die mag er sehr gern und deshalb wohnt er mit ihr zusammen. Aber wenn er Urlaub macht, fährt Erdogan nach Hause, in die Türkei, zu seiner Frau und seinen drei Kindern. Der sympathische Türke muss in der Schweiz Geld verdienen, damit er seine Familie in der Türkei versorgen kann.  
Diese nicht alltäglichen Lebensumstände werden beim Lesen zur Normalität. Verständlich und nachvollziehbar beschrieben. Das ist für die Handlung wichtig, denn die Wege des türkischen Kanalarbeiters und des Kommissärs kreuzen sich. Mehrmals. Und da ist schon wichtig, mehr über die beiden zu wissen. 
Eigentlich möchte der türkische Saisonarbeiter in der Garderobe der Basler Kanalarbeiter duschen, aber er muss „noch mal runter“, weil der Anschluss Badischer Bahnhof verstopft ist. Alles Murren nützt nichts.
Als Folge dieser Überstunde hat Erdogan etwas mehr in der Lohntüte und zweiundvierzig Diamanten in seinem Taschentuch. 
Von diesem kostbaren Fund musste sich kurz zuvor der Araber Guy Kayat trennen, als ihm die Polizei auf den Fersen war. Nicht etwa, weil es sich um Schmuggelware, sondern um Beweisstücke in einem sehr viel schwerwiegenderen Fall handelte. Also verschwanden die kostbaren Steine ganz schnell im Lokus und Kayat war Steine und Probleme los. 
Umgekehrt ist es jetzt bei Erdogan. Der hat jetzt beides. Steine und Probleme. Das heißt, zuerst stellt er sich vor, von nun an keine Probleme mehr zu haben. Doch seine Freundin denkt etwas realistischer. Schließlich ist sie älter, pragmatischer und sie kennt ihren Erdogan. 
Erdogan fühlt sich stark, wird aber in einem entscheidenden Moment schwach und begeht einen Fehler.
Er hat nun keine ruhige Minute mehr.
In diesem ersten Band um Hunkeler steht eindeutig die Aufklärung eines Verbrechens im Vordergrund. Noch ist wenig von Hedwig, seiner Freundin, zu lesen. Die Beschreibung seiner Kollegen fällt ebenso knapp aus wie die seiner abendlichen Streifzüge durch die Altstadt Basels. 
Silberkiesel ist ein guter Einstieg in die Reihe um Kommissär Hunkeler. Mit diesem Band sollten Sie unbedingt anfangen. 

 

Hansjörg Schneider
Silberkiesel: Hunkelers erster Fall : Roman

ISBN: 9783257240016

Verlag: Diogenes

Erschienen: 14.03.2013

Seitenzahl: 227


Bewertung

5/5 Region

5/5 Sprache

5/5 Originalität

5/5 Emotion

5/5 Plot (das Handlungsgerüst)


Gesamtbewertung

Informatives

Autor/en


Kommissar/e

Peter Hunkeler ist Kommissär des Kriminalkommissariats Basel, war früher Familienvater, ist geschieden und hat eine Freundin namens Hedwig. Jeder hat seine Wohnung und auch seine Reiseziele. Sie verbringen gern Zeit zusammen und Hunkeler träumt von einer gemeinsamen Zeit „später einmal“, noch ist es aber nicht so weit, der Realisierung gemeinsamer Unternehmungen steht häufig ein neuer Fall im Weg, in den Hunkeler sich verbeißt. Wenn er ermittelt, dann mit vollem Körpereinsatz. Da kennt er weder Freund noch Feind. Die Freunde, auch die alten von früher, umschmeichelt er und lockt und verabschiedet sich genau dann von ihnen, wenn er genügend erfahren hat, oder sich die Quelle als unergiebig herausstellt.

Tatort/e